Regierung sperrt kommerzielle Raketenstarts aufgrund von Flugverkehrsbedenken

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Der anhaltende Shutdown der US-Bundesregierung wirkt sich nicht nur auf den Flughafenbetrieb aus; Außerdem werden kommerzielle Raketenstarts vorübergehend auf den Weltraum beschränkt. Angesichts der erheblichen Belastung des Luftraums des Landes aufgrund von Personalmangel hat die Federal Aviation Administration (FAA) eine Notverordnung zur Einschränkung des Zugangs und der Startfenster erlassen.

Warum sich die Abschaltung auf Raketenstarts auswirkt

Der verlängerte Shutdown, der nun bereits im zweiten Monat andauert, hat zu einem Rückgang des wichtigen Personals für die Flugsicherung geführt. Dadurch besteht ein erhöhtes Risiko von Staus und Verzögerungen. Um dies abzumildern, schränkt die FAA bestimmte Aktivitäten ein, darunter kommerzielle Raketenstarts, die zur Gewährleistung der Sicherheit ein sorgfältiges Luftraummanagement erfordern.

Neue Startbeschränkungen

Ab dem 10. November um 6 Uhr EST (1100 GMT) sind kommerzielle Starts praktisch auf die Nachtstunden beschränkt. Konkret können Starts nur noch zwischen 22 und 22 Uhr stattfinden. EST (0300 GMT) und 6 Uhr EST (1100 GMT). Diese Einschränkung betrifft hauptsächlich den Luftraum um große Startplätze in Florida (in der Nähe des Kennedy Space Center der NASA und der Cape Canaveral Space Force Station) und Kalifornien (Vandenberg Space Force Station).

Auswirkungen auf Launch-Anbieter

SpaceX, ein wichtiger Akteur im kommerziellen Raumfahrtsektor, wird die unmittelbarsten Auswirkungen dieser Änderungen spüren. Das Unternehmen hat in bemerkenswertem Tempo Starlink-Satellitenmissionen gestartet – allein in diesem Jahr über 140 Starts –, um seine Internet-Megakonstellation zu erweitern. Diese Starts müssen nun für das begrenzte Nachtfenster verschoben werden. Andere Startanbieter und Missionen werden wahrscheinlich ebenfalls mit Verzögerungen oder erforderlichen Anpassungen ihrer Startpläne konfrontiert sein.

Missionen stehen vor unmittelbaren Herausforderungen

Mehrere bevorstehende Missionen sind besonders anfällig für die neuen Einschränkungen:

  • ESCAPADE-Mission der NASA zum Mars: Der Start dieser Mission, die einen von Rocket Lab gebauten Doppelorbiter nutzt und mit einer Blue Origin New Glenn-Rakete startet, ist für den 9. November geplant. Der Zeitpunkt ist entscheidend; Sollte der Start abgesagt werden, gibt es aufgrund der Einschränkungen keine Möglichkeit für einen zweiten Startversuch.
  • Satelliten Atlas V und ViaSat-3 F2 der United Launch Alliance: Bei diesem Start kommt es aufgrund früherer technischer Probleme bereits zu Verzögerungen. Die neuen Einschränkungen könnten diese Mission noch weiter hinauszögern.

Der umfassendere Kontext des Shutdowns

Der Shutdown hat einen erheblichen Teil der Bundesbelegschaft außer Gefecht gesetzt – rund 95 % der NASA-Belegschaft (ca. 15.000 Mitarbeiter) sind derzeit beurlaubt. Im Gegensatz dazu gelten etwa 95 % der Mitarbeiter der Transportation Security Administration (TSA) als „ausgenommen“ und arbeiten weiterhin ohne Bezahlung. Die Situation verdeutlicht die ungleichen Auswirkungen des Shutdowns auf verschiedene Regierungsbehörden.

Die Beschränkungen der FAA unterstreichen das empfindliche Gleichgewicht zwischen der Förderung der kommerziellen Weltraumforschung und der Aufrechterhaltung der Sicherheit und Effizienz des nationalen Luftraumsystems – ein Gleichgewicht, das durch den anhaltenden Regierungsstillstand erschwert wird.

Das vorübergehende Verbot kommerzieller Raketenstarts stellt eine einzigartige Herausforderung dar, die sich aus dem Regierungsstillstand ergibt und sich sowohl auf die Raumfahrtindustrie als auch auf die gesamte Transportinfrastruktur des Landes auswirkt. Eine rechtzeitige Lösung der Abschaltung ist für die Wiederherstellung des normalen Betriebs in mehreren Sektoren unerlässlich.